Nadya Tolokonnikova von Pussy Riot: „Männer sind einfach besser herumzukommandieren“

Sie hat in Berlin die Gefängniszelle rekonstruiert, in der sie zwei Jahre sitzen musste. Ein Gespräch über Putin, ihren Sehnsuchtsort Paris und politische Korrektheit.
Noch eine Woche kann man ihre Ausstellung „Wanted“ in der Galerie Nagel Draxler besuchen. Die in Sibirien geborene Tolokonnikova gehört zu den bekanntesten Kritikern Russlands. In der Berliner Galerie hat sie die kleine Zelle nachbauen lassen, in der sie zwei Jahre gefangen war. Wegen ihrer Protestaktion „Punk-Gebet“ von 2012, als sie mit anderen Pussy-Riot-Aktivistinnen in bunten Strickschirmmützen in der Moskauer Erlöserkirche tanzte. Sie war damals 23 Jahre alt, ihre Tochter war vier. Tolokonnikova trat mehrfach in Hungerstreik. Anfang Mai sagte sie nun überraschend ihren Besuch in Berlin ab, dieses Interview findet später per Zoom statt. Tolokonnikova spricht ruhig und sehr bedacht, sie lebt im Exil, an einem unbekannten Ort. Einmal läuft ihr neuer Hund durchs Bild, er heißt Luna.

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Berliner-zeitung